Archiv 2023
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
Dem ehrenamtlich tätigen Küster bot sich Heiligabend gegen 22:30 Uhr das nebenstehende Bild. Auf dem Kirchplatz war ein "Schneemann", ein verschnürtes nasses Bündel unbekannter Herkunft, mit batteriebetriebener Beleuchtung auf einem durchnässten, unleserlichen Pappschild abgelegt. Angesichts der möglichen Anschlagspläne auf christliche Kirchen und Weihnachtsgottesdienste und der Aufrufe zur Aufmerksamkeit durch die Sicherheitsbehörden beunruhigend.
Was tun? Sofort die Polizei rufen? Oder es zur Seite ziehen und vielleicht eine Explosion gleich welcher Art mit Verletzungen riskieren? Der diensthabende Küster reagierte umsichtig, aber vorsichtig. Er informierte Mitglieder des Presbyteriums, die aus ihren privaten Weihnachtsfeiern zur Kirche aufbrachen. Während der Gottesdienst ungestört lief, wurde das Paket in Augenschein genommen und ein befreundeter Polizist zur Einschätzung der Lage per Video zugeschaltet. In diesem Zusammenhang entdeckte man, dass das Paket eine Mütze mit ]pg[ Logo trug. Offenbar eine Protestaktion, von der aber wahrscheinlich keine unmittelbare Gefahr ausgeht. Die "Botschaft" auf der durchweichten Pappe war nicht leserlich. Mit Stangen wurde das komplette Paket erst einmal zur Seite geschoben, um es am nächsten Tag bei Licht und möglicherweise ohne Regen genauer in Augenschein zu nehmen.
Am nächsten Tag waren die Utensilien verschwunden. Offenbar hat man diese Szene jedoch zwei Tage später für ein Presse-Foto im Turm erneut arrangiert.
Die einen mögen es "kreativen Protest" nennen. Für den ehrenamtlichen Küster, der seine Freizeit in den Dienst der Gemeinde stellt, und die beiden Mitglieder der Kirchenleitung, die sich nachts auf den Weg machten, stellt sich dies anders dar. Angesichts der angespannten Sicherheitslage und der Warnungen hätte ein Anruf bei der Polizei sicher dazu geführt, dass der Gottesdienst abgesagt worden wäre. Die 50-60 Besucher der Christmette, die für viele wegen der feierlichen Stimmung der Höhepunkt des Heiligabends ist, hätten sich im Regen wieder auf den Heimweg machen müssen.
Die Gemeindeleitung hätte sich an dieser Stelle mehr Sensibilität und Gespür für die Situation gewünscht und Rücksichtnahme auf die friedliche Botschaft des christlichen Weihnachtsfestes.
Zur Situation des HOT (der offenen Jugendarbeit als Aufgabe der Stadt Münster, die bisher im Paul-Gerhardt-Haus angeboten wurde) haben wir uns mehrfach und ausführlich geäußert und die Situation aus Gemeindesicht erklärt: in Gesprächen, in Artikeln, auf der Homepage, in Interviews mit verschiedenen Printmedien... Seit einem Jahr werden Optionen geprüft und zum Teil verworfen. In enger Absprache mit der Stadt werden mögliche Standorte einer Übergangslösung mit einer finanzierbaren Größe gesucht und auf Eignung begutachtet - auch mit den Mitarbeitenden des HOT. Um Spekulationen vorzubeugen halten wir es so, dass Stillschweigen aller Beteiligten vereinbart ist, bis Verträge geschlossen sind. Sobald Lösungen spruchreif sind informieren wir umfassend.
Trauer um Martin Schofer
In tiefer Trauer teilen wir mit, dass unser ehemaliger Presbyter und Kirchmeister Martin Schofer nach längerer, geduldig ertragener Krankheit am 18. September verstorben ist. Von 2004 bis 2017 übernahm er Verantwortung in der Gemeindeleitung und als Synodaler im Kirchenkreis. Unzähligen Sitzungen bereicherte er mit weiterführenden Denkanstößen und seinem geschätzten Rat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin Edith, seinen Kindern und seiner ganzen Familie. Er fühlte sich stets den Menschen verpflichtet, dies bestimmte auch seine bis zuletzt dauernde enge Verbundenheit mit der Gemeinde.
Gehe in Frieden, Martin. Du wirst uns fehlen!
Wir laden ein zum Gemeinden-Fest
Gemeinden-Fest? Richtig gelesen! Es ist kein Druckfehler, der sich da eingeschlichen hat, sondern ein gemeinsames Fest der sechs Gemeinden, die in Raum 1 des Kirchenkreises kooperieren werden.
Wir laden als Erlöserkirchengemeinde mit den Bezirken Epiphanias und Erlöser (gemeinsam mit den Gemeinden Andreas, Apostel, Auferstehung, Markus und Zion) ganz herzlich ein zu unserem Kennenlern-Gemeinden-Fest.
Wann? Am Sonntag, dem 17.09. von 15- 18 Uhr.
Wo? Im Kulturquartier Münster, Rudolf-Diesel-Str. 41 (Zufahrt vom Schifffahrter Damm).
Nach einer gemeinsamen Mitmach-Andacht besteht bei musikalischen Highlights, Kaffee und Kuchen, kalten Getränken und allerlei spielerischen Angeboten die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. So lernt man Nachbarn immer am Besten kennen. Wir freuen uns darauf, Sie an dem Tag zu treffen.
Weitere gemeinsame Termine im Raum merken Sie sich gern bereits vor:
- 31. Oktober 2023 (Reformationstag): gemeinsamer Gottesdienst mit anschließendem Programm in der Apostelkirche.
- 14. Januar 2024: Neujahrsempfang im Bürgerzentrum / Markuskirche (Kinderhaus)
- 01. April 2024: Emmaus-Weg in Handorf
Jugendzentrum ]pg[ sucht neue Bleibe
Das Jugendzentrum ]pg[ - im Paul-Gerhardt-Haus braucht eine neue Bleibe. Gesucht wird ein zentraler Ort mit Mehrzweckräumen - idealerweise in der Innenstadt. In den vergangenen vierzig Jahren haben die Jugendlichen fast 700 m² mietfrei im Paul-Gerhardt-Haus genutzt. In der vorraussichtlich dreijährigen Bauphase (und vielleicht auch danach) werden Räumlichkeiten für Kultur, Handwerk und Sport, Nachhilfe und ein Jugendcafé als Begegnungsort gesucht.
Wer die Möglichkeit hat, Räumlichkeiten zu Verfügung zu stellen (das müssen keine 700m² sein) kann sich an das Jugendamt der Stadt Münster oder folgende E-Mail-Adresse wenden: info[at]pg-muenster.de. Bitte geben Sie in der E-Mail die durch das Jugendzentrum zu nutzende Fläche und die Miete incl. Nebenkosten an. Herzlichen Dank.
Pfarrer Dr. Eike Herzig einstimmig gewählt
Liebe Gemeinde,
wir haben einen neuen Pfarrer. Das Presbyterium hat Pfr. Dr. Herzig einstimmig gewählt. In der Gemeinde unterwegs ist er als Pfarrer im Entsendungsdienst schon seit März 2021.
Seitdem hat er in beiden Bezirken bereits viele Gottesdienste gefeiert, getauft, konfirmiert und getraut und Seelsorgegespräche geführt. Als Krankenhausseelsorger hat er Sterbende begleitet und den Hinterbliebenen bei Beerdigungen Halt gegeben.
Der Entsendungsdienst nach der Ordination ist eine Probezeit für Pfarrer und dauert zwei Jahre. In dieser Zeit werden sie von der Landeskirche entsandt, dürfen sich aber noch nicht auf Pfarrstellen bewerben. Wir sind Pfr. HErzig als Gemeinde in dieser Zeit ans Herz gewachsen - vielleicht auch durch die gemeinsam gefeierte Ordination im vergangenen Jahr. Obwohl es unruhige Zeiten werden, mit diversen Herausforderungen und Umbrüchen.
Kurz vor Weihnachten ist er mit seiner Familie bereits nach Münster gezogen. Aber nicht nur Gottes Mühlen malen langsam - auch das Kirchenrecht sieht verbindliche Fristen vor. Nachdem die Anstellungsfähigkeit im Mai 2023 vorlag, folgte ein genau vorgegebenes Verfahren der Präsentation mit Abkündigungen, Einspruchsfristen, einem Präsentationsgottesdienst und -vortrag.
In Anwesenheit von Superindenten Erdmann konnte das Presbyterium nun wählen und wir freuen uns, dass wir Pfr. Dr. Herzig als neuen Gemeindepfarrer im schon bewährten Team mit Pfr. Winkelmeyer begrüßen dürfen. Wir gratulieren Dr. Herzig zur Wahl und freuen uns auf die weitere enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Neuer Bildungs- und Begegnungs-Campus in Münster
Ökumenisches Gemeinschaftsprojekt der St. Franziskus-Stiftung Münster und der evangelischen Erlöser-Kirchengemeinde
Die St. Franziskus-Stiftung Münster und die evangelische Erlöser-Kirchengemeinde realisieren gemeinsam einen Bildungs- und Begegnungs-Campus (BBC) Münster neben der Erlöserkirche. Die Planungen sehen eine attraktive Neubebauung am bisherigen Standort des Paul-Gerhardt-Hauses und des danebenliegenden Parkplatzes vor. Der Rat der Stadt Münster hat in seiner Sitzung am 15. Februar 2023 die liegenschaftlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Projektes geschaffen und unter anderem ein Erbbaurecht für ein städtisches Grundstück vergeben. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Franziskus Stiftung einen Architektur-Wettbewerb ausgelobt und über den Siegerentwurf entschieden. Die weiteren Planungsschritte werden nun konkretisiert. mehr lesen
Der Siegerentwurf des Architektenbüros „puppendahl architekten gmbh“ sieht ein sechsstöckiges Gebäude vor, das passend zur Erlösergemeinde aus rotem Backstein bestehen wird und sich städtebaulich bestmöglich integriert. Der Bildungs- und Begegnungscampus wird zur Seite der Kirche stufenförmig errichtet – der jeweilige Vorsprung wird auf jeder Etage als begehbare Grünterrasse angelegt.
zu Gast „Hello, my Name is“
Hip-Hop Konzert in der Erlöserkiche!
Wir freuen uns sehr, am 10.2. die Veranstaltungsreihe „Hello, my Name is“ mit einem offenen HipHop-Konzert in der Erlöserkirche zu begrüßen! Die Reihe ist bereits an unterschiedlichen Plätzen zu Gast gewesen u.a. im LWL, dem Pumpenhaus oder dem botanischen Garten. Und nun werden bei uns in der Kirche Menschen die Gelegenheit bekommen, selbst mitzumachen, ihre eigenen Texte vorzustellen und sich kreativ auszuprobieren.
Die etablierte Reihe „Hello, my Name is“ sorgt mit einschlägiger Erfahrung für entsprechendes Equipment und Künstler:innen, die die Veranstaltung rahmen. So wird der musikalische Auftakt durch die Künstler Tobzen und Mosayk gemacht, die durch eine Band unterstützt werden. Danach dürfen die Nachwuchskünstler:innen unterstützt durch Band und DJ ihre eigenen Werke präsentieren.
Die Kirchengemeinde möchte mit diesem Projekt ihren Raum öffnen und teilen, in dem alle Menschen das zum Ausdruck bringen können, was sie innerlich bewegt, was sie an- und aussprechen wollen. Dadurch können wir als Kirchengemeinde sowohl an die Tradition anschließen, die die Erlöserkirchengemeinde schon immer gepflegt und ausgezeichnet hat: eine zutiefst offene und für die Probleme und Belange der Gesellschaft hellhörige Gemeinde zu sein. Ferner bieten wir damit gerade jungen Menschen die Gemeinde und die Kirche als einen Ort kennenzulernen, an dem sie ernst- und wahrgenommen werden; eben genauso wie wir es durch das Evangelium erleben.
Die Veranstaltung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, für weitere Projekte mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, die wir ebenso planen wie Projekte der Offenen Jugendarbeit des Paul-Gerhard-Hauses. Sowas hat es bisher noch nicht gegeben! Der Eintritt ist frei und wir freuen uns auf ein großartiges Event und vor allem auf Sie und euch!