Geschichte
Auf dem Grundstück eines früheren Eisenbahnlagerplatzes vor dem Servatiitor wird am 31. Oktober 1900 nach zweijähriger Bauzeit die im neogotischen Stil erbaute Erlöserkirche eingeweiht.
Sie ist die neue Hauptkirche der evangelischen Bürger der Stadt. Die Pfarrer der Erlöserkirche sind im Nebenamt als Konsistorialräte Leiter der evangelischen Landeskirche (Provinzialsynode).
1930 wird das Paul-Gerhardt-Haus neben der Kirche als Gemeindehaus für alle Evangelischen Münsters gebaut.
In der Nacht auf Pfingstsamstag, den 12. Juni 1943, werden durch einen Bombenangriff neben dem größten Teil der katholischen Gotteshäuser auch alle evangelischen Kirchen Münsters zerstört. Nur die Kapelle des Diakonissen-Muterhauses überstand den Krieg ohne größere Schäden. Im Bereich der heutigen Erlösergemeinde findet in den nächsten Jahren der Gottesdienst im Erdgeschoss des Pfarrhauses am Kaiser-Wilhelm-Ring 15 statt. Jeder Platz einschließlich Diele und Treppe ist hier sonntags besetzt.
Allen Schwierigkeiten und Widrigkeiten zum Trotz wird nach dem Krieg am Aufbau der Erlöserkirche gearbeitet. Großzügige Hilfe an Materialien und Geld kommt im Namen des Lutherischen Weltbundes aus der Schweiz, Schweden und den Vereinigten Staaten. Unter der Leitung des Kirchbaumeisters Prof. Dr. Bartning kann die zerstörte Erlöserkirche als Notkirche wieder aufgebaut werden. Insgesamt gibt es etwa 50 Bauten dieses Kirchentyps. Die Reste des alten Turms werden integriert und das Hauptschiff durch zwei Seitenschiffe ergänzt.
Am 5. März 1950, dem Sonntag Reminiscere, wird die neu errichtete Erlöserkirche eingeweiht.
103 Jahre Erlöserkirche in Münster
Am 12. Juni 1943 kurz nach 2:00 Uhr morgens zerstörte ein schwerer Bombenangriff die Erlöserkirche bis auf die Umfassungsmauern. Das Küsterehepaar Klara und Paul Kuhne kam wie fünfzig weitere Münsteraner in dieser Nacht ums Leben. Eine Viertelstunde veränderte das Leben einer Kirche, einer Gemeinde, ja einer Landeskirche entscheidend. Der stolze neugotische Kirchenbau, in dem die Konsistorialräte der preußischen Kirchenprovinz predigten, wandelte sich nach dem Krieg zu einer bescheidenen Gemeindekirche, die immer wieder im Konzert der münsterschen Kirchen um ihre Anerkennung ringen muss.
Die Ausstellung wurde im März 2003 konzipiert und anläßlich der Aufführung des Dresdner Requiems von Rudolf Mauersberger erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die neunzehn (*) Photos und Postkarten gliedern sich in drei Abschnitte:
- Kirche und Umgebung 1900 - 1930
- Die Zerstörung von 1943
- Die Notkirche von Otto Bartning 1951 - 2003
(*) Die Photos sind nicht vollständig!
Kirche und Umgebung 1900 - 1930
Die Zerstörung von 1943
Die Notkirche von Otto Bartning 1951 - 2003
Kunsthistorische Führungen & Ausstellungen
In Zusammenarbeit mit der Stadtkirchenarbeit finden in der Erlöserkirche immer wieder kunsthistorische Führungen und Ausstellungen statt. Aber natürlich steht die Kirche der Stadtbevölkerung auch zu den Gottesdiensten und Konzerten offen.
Weltkulturerbe in Münster?
Eine Idee und ihr Hintergrund (mp4, 400 MB).
Ein Bericht von MNSTR.TV