Die etablierte Reihe „Hello, my Name is“ sorgt mit einschlägiger Erfahrung für entsprechendes Equipment und Künstler:innen, die die Veranstaltung rahmen. So wird der musikalische Auftakt durch die Künstler Tobzen und Mosayk gemacht, die durch eine Band unterstützt werden. Danach dürfen die Nachwuchskünstler:innen unterstützt durch Band und DJ ihre eigenen Werke präsentieren.
Die Kirchengemeinde möchte mit diesem Projekt ihren Raum öffnen und teilen, in dem alle Menschen das zum Ausdruck bringen können, was sie innerlich bewegt, was sie an- und aussprechen wollen. Dadurch können wir als Kirchengemeinde sowohl an die Tradition anschließen, die die Erlöserkirchengemeinde schon immer gepflegt und ausgezeichnet hat: eine zutiefst offene und für die Probleme und Belange der Gesellschaft hellhörige Gemeinde zu sein. Ferner bieten wir damit gerade jungen Menschen die Gemeinde und die Kirche als einen Ort kennenzulernen, an dem sie ernst- und wahrgenommen werden; eben genauso wie wir es durch das Evangelium erleben.
Die Veranstaltung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Projekte in mit Konfirmandinnen und Konfirmanden ebenso planen wie Projekte der Offenen Jugendarbeit des Paul-Gerhard-Hauses. Sowas hat es bisher noch nicht gegeben! Der Eintritt ist frei und wir freuen uns auf ein großartiges Event und vor allem, liebe Leserinnen und Leser: auf Sie!
Herzliche Grüße, Ihr Pfarrer Dr. Eike Chr. Herzig
Wie sicher allgemein bekannt ist, sieht sich die Evangelische Kirche von Westfalen in naher Zukunft vor ganz erheblichen Herausforderungen gestellt. Während auf der einen Seite die Gemeinden immer kleiner werden und damit Einnahmen fehlen, muss auf der anderen Seite wegen der niedrigen Ausbildungszahlen an Theologiestudierenden ein massiver Mangel an Pfarrern bewältigt werden. Die große Frage der nächsten Jahre wird deshalb sein, wie die geistliche und gottesdienstliche Versorgung der Menschen gewährleistet werden kann.
Hierzu entwicklen die Landeskirche und der Kirchenkreis Münster Lösungsvorschläge.
Presbyterin Kirsten Schwarz-Weßeler berichtet von den Gesprächen:
Im Kirchenkreis und in der Landeskirche wird bereits seit längerer Zeit darüber nachgedacht, wie trotz sinkender Einnahmen und fehlendem theologischen Nachwuchs die Aufgaben in den Gemeinden bewältigt werden können. Erste Vorgaben wurden auf der Kreissynode im Juni 2022 beschlossen und werden jetzt umgesetzt.
Im Rahmen des Strukturprozesses sollte sich jede Kirchengemeinde einem „RAUM“ zuordnen – dafür maßgeblich waren vor allem die geografische Nähe. So wird der Raum 1 abgebildet durch die Gemeinden Markus in Kinderhaus, Andreas in Coerde, die ev. Gemeinde in Handorf, Auferstehung in Mauritz, Apostel in der Innenstadt und unsere Gemeinde mit den Bezirken Erlöser und Epiphanias.
In komplizierten Berechnungen wird ein „Terminstunden Modell“ erarbeitet, denn natürlich arbeitet ein Pfarrer nicht nur, wenn er in der Gemeinde sichtbar ist und an Veranstaltungen der Gemeindegruppen teilnimmt, Sitzungen leitet oder Konfirmandengruppen unterrichtet und Gottesdienste feiert. Zu all diesen Tätigkeiten gehören immer auch Zeiten der Vorbereitung, „Schreibtischzeiten“ und Bürodienst, sowie Zeiten für und dienstliche Fahrten, also Zeit, die auf dem Weg – etwa zu Trauergesprächen oder Beerdigungen - verbracht wird. Präsenz- und Schreibtischzeit halten sich mit je 21 Stunden die Waage, dazu kommen bis zu 6 Stunden für Fahrten.
All dies, auf das Jahr gerechnet und erweitert um die Urlaubsstunden, gibt eine rechnerische Größe, die 966 „Terminstunden“, die ein Pfarrer im Jahr arbeiten soll. (Ich kann ihnen aus Erfahrung sagen: mit diesen Stunden kommt kein Gemeindepfarrer aus, obwohl wie in keinem anderen mir bekannten Beruf bereits eine wöchentliche Arbeitszeit von 48! Stunden vorausgesetzt wird.)
Von der Landeskirche wurden Korridore vorgegeben für die Besetzung von Pfarrstellen in den Gemeinden. Eine volle Pfarrstelle wird bis Ende 2025 für die theologische Versorgung von 3000 Gemeindegliedern geplant. Bis Ende 2030 sollen es schon 4000 und bis Ende 2035 dann 5000 Menschen sein, immer ausgehend vom gesamten Planungsraum des Kirchenkreises.
Der Mangel an theologischen Nachwuchs soll durch „Interprofessionelle Teams“ ausgeglichen werden, in denen auch Gemeindepädagogen, Sozialarbeiter und Verwaltungsmenschen angestellt werden können, der dann allerdings auch weniger Theologen angehören.
Warum nun diese etwas trockenen Ausführungen?
Weil nur so die „Gespräche über die pastorale Versorgung im Raum“ zu verstehen sind, die gerade von einer Gemeindeberatung moderiert, geführt werden.
In einem ersten Schritt geht es bis zum Sommer 2023 darum, dass die pastorale Versorgung im Raum verlässlich geregelt wird. Angesichts unserer Gemeindegröße von 8.500 Gemeindegliedern sind wir mit 19 Terminstunden unterversorgt. Andere Gemeindepfarrer müssen hier entlastend tätig werden, um Pfr. Winkelmeyer und Pfr. Dr. Herzig zu entlasten.
Mögliche weitere Schritte im Rahmen des Strukturprozesses könnten später eine Ausdehnung des Raum-Gedankens auch auf Gebäude sowie weitere Haupt- und Nebenamtliche gehören. Ob dies auch eine Verschlankung der Verwaltung des Kirchenkreises und der Landeskirche beinhaltet, bleibt bisher offen.
Sobald es greifbare Ergebnisse der Beratungen gibt (wahrscheinlich im Sommer 2023), wird das Presbyterium die Gemeinde darüber informieren, wie diese „Kooperation der pastoralen Versorgung im Raum“ ausgestaltet wird.
Kirsten Schwarz-Weßeler